Übersetzung aus dem/ins Dänisch

Dänische Sprache

Die dänische Sprache (dänisch dansk sprog, det danske sprog), kurz Dänisch (dansk), gehört zu den germanischen Sprachen und dort zur Gruppe der skandinavischen (nordgermanischen) Sprachen. Zusammen mit Schwedisch bildet es den ostskandinavischen Zweig.

Dänisch ist die alleinige Landessprache von Dänemark und als Reichsdänisch (rigsdansk) standardisiert.

Verbreitung:

In Dänemark wird das Dänische von ca. 5 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Weitere Muttersprachler verteilen sich vor allem auf Grönland und die Färöer (beide politisch zu Dänemark gehörend), Südschleswig, Island, Norwegen und Schweden, daneben auf Argentinien, Kanada und die USA, z. B. im kalifornischen Solvang.

In den früheren dänischen Kolonien in West- und Ostindien sowie an der Goldküste hatte Dänisch nie mehr als einen marginalen Status; erhalten haben sich dort bis heute gewisse Orts- und Festungsnamen in dänischer Sprache.

Geschichte:

Dänisch ist de facto die Amtssprache in Dänemark, ohne dass dies rechtlich irgendwo festgehalten wäre. Es ist zweite Amtssprache in Grönland (neben Grönländisch) und auf den Färöern (neben Färöisch). Auf Island wird es als Pflichtfach unterrichtet, hat aber 1990 den Status als erste Fremdsprache an das Englische verloren. In Südschleswig hat es den Status einer Regional- und Minderheitensprache.

Seit 1973, als Dänemark der EU beitrat, ist Dänisch offizielle EU-Sprache.

Im Norden Deutschlands unmittelbar an der deutsch-dänischen Grenze liegt Südschleswig. Die Region nördlich der Linie Eckernförde-Husum wurde nach der Völkerwanderung (und dem Wegzug eines Großteils der dort zuvor siedelnden Angeln) dänisch besiedelt. Bis zum Sprachwechsel im 19. Jh. waren dort noch dänische Varietäten wie das Angeldänische verbreitet. Politisch gehörte das Herzogtum Schleswig bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 als Lehen zu Dänemark, nach dem Krieg kam Südschleswig zu Preußen/Deutschland. Heute leben etwa 50.000 dänische Südschleswiger als anerkannte nationale Minderheit in der Region[3]. Von ihnen sprechen etwa 8.000–10.000 Dänisch im Alltag[4] bzw. 20.000 Dänisch als Muttersprache[5]. Viele dänische Südschleswiger sprechen heute ein norddeutsch eingefärbtes Standarddänisch (Rigsdansk), das als Südschleswigdänisch (Sydslesvigdansk) bezeichnet wird. In Grenznähe wird zum Teil auch noch der Dialekt Sønderjysk (Südjütländisch) gesprochen. im Raum Flensburg entwickelte sich mit dem Petuh auch eine deutsch-dänische Mischsprache. Das in der Region gesprochene schleswigsche Niederdeutsch hat bis heute dänische Substrateinwirkungen. Auch die an der Nordseeküste Südschleswigs verbreiteten nordfriesischen Dialekte sind zum Teil durch das Dänische beeinflusst. Analog zur dänischen Volksgruppe in Südschleswig leben nördlich der Grenze etwa 12.000 bis 20.0000 deutsche Nordschleswiger[6][7], die entsprechend als nationale Minderheit in Dänemark anerkannt sind. Von ihnen sprechen etwa 2/3 Dänisch als Alltagssprache, Deutsch ist jedoch weiter Kultursprache[8]. Analog zum Südschleswigschdänischen hat sich in der deutschen Minderheit eine von der dänischen Umgebungssprache beeinflusste deutsche Varietät entwickelt, die als Nordschleswigdeutsch[9] bezeichnet wird.

Dänisch ist in Schleswig-Holstein durch dessen Landesverfassung besonders geschützt. Dänischunterricht gibt es sowohl an dänischen als auch vereinzelt an öffentlichen deutschen Schulen, vor allem im Landesteil Schleswig. Seit 2008 gibt es in Flensburg und seit 2016 in Glücksburg zweisprachige Ortsschilder (dänisch Flensborg und Lyksborg).

Obwohl es vom Wortschatz her stark vom Niederdeutschen beeinflusst ist, ist die Sprachgrenze zu den deutschen Dialekten in linguistischer Hinsicht keine fließende, sondern eine harte (vgl. hingegen die Sprachgrenze zwischen dem Deutschen und dem Niederländischen). Sie verlief historisch auf einer Linie Eider – Treene – Eckernförde. Seit dem Hochmittelalter (ca. 1050 bis 1250) setzte sich jedoch auch nördlich der Eider die deutsche Sprache immer stärker durch.

Das in Skåne verbreitete Schonische entwickelte sich aus einem dänischen Dialekt heraus und kann heute aus linguistischer Sicht sowohl als südschwedischer und ostdänischer Dialekt eingestuft werden. Das auf der Insel Gotland noch verbreitete Gotländische (Gutamål) weist (bedingt durch die lange Zugehörigkeit der Insel zu Dänemark) ebenfalls noch dänische Einflüsse auf.


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