Die litauische Sprache (Litauisch) (litauisch: lietuvių kalba) gehört zur östlichen Gruppe der baltischen Sprachen innerhalb der indogermanischen Sprachen.
Verbreitung:
Litauisch ist Amtssprache in Litauen. Minderheiten gibt es im Nordwesten Weißrusslands und in Polen (um Suwałki). Diese Dialekte gelten als archaisch und sind in ihrer Existenz bedroht.
Geschichte:
Litauisch ist eng verwandt mit der lettischen Sprache und der ausgestorbenen altpreußischen Sprache. Vom Lettischen hat sie sich im Mittelalter (7./8. Jh.) abgespalten. Sie zeichnet sich durch viele erhaltene altertümliche grammatische Formen auf, die sich zum Teil auch im Sanskrit wiederfinden; unter allen lebenden europäischen Sprachen ist Litauisch am nächsten mit dem indischen Zweig der indogermanischen Sprachen verwandt.
Trotz des heute kleinen Sprachraumes lassen sich mehrere Idiome unterscheiden, die in zwei Großgruppen unterschieden werden: Aukštaitisch (Oberlitauisch) und Žemaitisch (Niederlitauisch). In der geschriebenen Sprache hat sich das dem Aukštaitischen zuzurechnende Idiom der Region Suvalkija durchgesetzt.
Besondere Verdienste um die Erforschung des Litauischen erwarb sich im 19. Jahrhundert August Schleicher, der als Philologieprofessor an der Prager Universität 1856/57 das erste wissenschaftliche Handbuch der litauischen Sprache in 2 Bänden veröffentlichte. Schleicher beschreibt darin das von ihm in Ostpreußen erlernte preußische Litauisch.